Einer der schönsten und mittlerweile auch populärsten Plätze für Wohnmobile in ganz Portugal ist der Strand Praia do Barranco, etwa 10 Kilometer östlich von Sagres.
🏕️ Praia do Barranco – Schnelle Infos
📍 Ort: Praia do Barranco, ca. 10 km östlich von Sagres (Portugal)
🚐 Zugang:
- Von Raposeira aus in der Ortsmitte Richtung Süden auf den Feldweg (an der Gabelung rechts halten).
- Letzte 5 km: unbefestigter Weg, nach Regen schwer passierbar.
- Achtung auf die kaputten Pflastersteine unten – in der Hauptsaison täglich platte Reifen!
⚠️ Nicht über Vila do Bispo anreisen – gefährlich (Privatgelände + steile Haarnadelkurve).
Kurz gesagt :
- 📡 Kein Mobilfunkempfang unten am Strand, Hippie-Community-Atmosphäre mit rund dreißig Vans.
- 🏞️ Wunderschöne Naturkulisse (türkises Wasser, Felsen), aber Hygieneproblem: überall Exkremente, keine Toiletten.
- 🌅 Gesellige Stimmung mit Musik, Lagerfeuern und einem magischen Sonnenuntergang, der Lust macht, zurückzukommen.
Für die Übernachtung empfehle ich Ihnen diese zwei kostenlosen Apps, die Ihnen helfen, einen Schlafplatz zu finden:
→ camping.info App für iOS und Android
→ Park4night
Die Aktivitäten, die man dort machen kann :
Dort war ich schon mehrfach, und ich komme immer wieder gerne hin, auch wenn es dort bei jedem weiteren Besuch wieder etwas gentrifizierter zugeht als zuvor.
Aber das kennen wir ja aus Berlin, wo wir denoch immer wieder die viel zu teuer gewordene Latte auf dem Prenzlberg schlürfen – und dabei den guten alten Zeiten nachtrauern.
Oder genauer gesagt, sitzen wir aufm Prenzlberg und haben schon wieder vergessen, was bereits Aristoteles wusste: dass nämlich die hippen Plätze per definitionem dem dauernden Wandel unterworfen sein müssen und wir dieses Mal am richtigen Ort zwar, aber zur falschen Zeit gelandet sind.
Doch zurück nach Portugal!
Anreise zur Praia do Barranco
Die Anreise erfolgt über den Ort Raposeia. Hier fährst du in der Ortsmitte nach Süden auf den Feldweg und hältst dich auf ihm an der Gabelung rechts.
Manche Navis wollen dich (wenn du aus Sagres kommst) auch schon im Ort Via do Bispo auf den Feldweg schicken. Hier kommst du aber erstens durch ein Privatgelände, und zweitens über eine wirklich steil bergauf führende Haarnadelkurve, die viele Busse nicht schaffen. Also vermeide diese westliche Anreise bitte.

Ab Raposaia geht es 5 Kilometer auf einem mehr oder weniger unbefestigten Weg runter an den Strand.
Früher war die ganze Piste noch etwas abenteuerlicher, später wurde ihr unteres Drittel dann gepflastert. Das war eine Weile lang eine Hilfe, vor allem wenn man es nach einem Regen auf der matschigen Piste nicht mehr zurück auf die Straße geschafft hätte. Übrigens ist das auch heute noch ein Problem.
Doch mittlerweile sind die Pflastersteine schon so oft gebrochen und stehen mit wirklich messerscharfen Kanten nach oben, dass es dort in der Hauptsaison fast jeden Tag zu aufgeschlitzten Reifen kommt.
Der Strand selbst erinnert an den Kinofilm The Beach. Man hat hier das Gefühl total abgeschieden zu sein, selbst das Handy hat keinen Empfang.
Zusammen mit etwa 30 anderen Van-People genießt man hier also das Gefühl der Abgeschiedenheit als Gruppenerlebnis. Und wenn der Platz wirklich voll ist, kann man sich auch von einem Bus durchs Fenster zum nächsten Bus die Hand reichen und zur gemeinsamen Einsamkeit gratulieren.
Unterdessen ist hier sogar das Befahren des Strandes durch ein paar Findlinge klar geregelt. Im Frühjahr ging das noch (mea culpa, ich weiß, wovon ich spreche), doch jetzt regeln hier tonnenschwere Steine den Respekt der Natur.
Apropos Natur.
Die Unordnung auf dem Hippie-Platz ist natürlich streng geordnet. Ganz links, also nahe am Strand, stehen immer die echten Nonkonformisten. Also die immer gleich aussehenden alten rostigen Hippie-Busse der Freiburger und Münchner Unrasierten, die keine eigene Toilette an Bord haben, dafür aber mindestens so viele unkämmbare Kinder wie mitgebrachte Hühner herumlaufen lassen.
Eine wirklich lustige Bande, aber sozial sowie kommunikativ für Scheitelträger wie mich völlig unerreichbar.
Einmal, da hat mich einer von denen gegrüßt, aber das war vermutlich genauso ein Versehen, wie ich schonmal aus meinem T2 VW-Bus heraus einem entgegenkommenden T3 zuwinkte, weil ich ihn versehentlich für einen Lufti gehalten hatte.

Hier vorne stehen also die heiligen Freischeißer, für die dieser Strand gebaut wurde, und sie werden in der Ordnung der Natur nur noch übertroffen von den dunkelbraungebrannten Dreadlocks im Zelt.

Diese Wunderlinge stehen nämlich jenseits der Findlinge, in den Steinbuchten am Strand, wo sie am spärlichen Lagerfeuer einen Joint nach dem anderen rauchen. Sie sind da unten so weit oben, dass es dort schon wieder einsam ist, und darum grüßen sie aus ihrem Dauerrausch wenigstens freundlich zurück in die Welt der Nüchternen.
Weil die richtig Heiligen sich ja nur von Licht und Luft ernähren, müssen sie auch nie aufs Klo, und die Frage nach dem Ort ihrer Hinterlassenschaften stellt man daher nicht.
Trotzdem fallen in der Umgebung rund um den Strand die vielen braunen Haufen und Häufchen auf, vor allem, wenn man mal ein paar Schritte in die Natur machen möchte.
Das nächste Mal bringe ich entweder ein paar Porta Pottis mit, oder aber ein Regal voller „How to shit in the Wood“.
Dieser prächtige Hippie-Bus scheint hier übrigens schon länger zu stehen. Nur seine Blumen verblassen von Mal zu Mal etwas mehr. Er ist schon so bekannt, dass man Fotos von ihm bereits kaufen kann.

Auf der einen Seite vom Parkplatz ist ja der tolle Strand, und auf der anderen Seite steht ein kleiner Felshang. Viele Hippies klettern hier mehrfach am Tag hinauf, denn oben hat man Internet-Empfang und kann den Daheimgebliebenen davon schreiben, wie toll es offline so ist.
Aber ich bin nicht fair, wenn ich das schreibe. Denn einer von denen hier oben hat wohl etwas anderes vor. Der Eremit hat nämlich seine eigene Höhle gefunden, in die er nur die hübschesten Hippie-Damen vom Parkplatz mit auf seine Isomatte nimmt.

Man merkt schon, ich sublimiere meinen Neid auf seinen Sexappeal ins Sarkastische. Das rächt sich ja immer sowas, spätestens wenn man im nächsten Leben eine Schnecke wird und den Campervan dauernd auf dem eigenen Rücken tragen muss.
Also schnell noch ein paar Worte, warum ich hierher so gerne zurückkehre.
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Die Aktivitäten, die man dort machen kann :
Warum ich immer wieder zurückkomme
Die Leute sind echt nett. Vielleicht nicht die ganz ganz Coolen zu mir, aber alle anderen schon. Richtige Joghurtbecher gibt es hier unten nicht, und das Durchschnittsalter der Busse ist tatsächlich höher als das der Fahrer. Ja, du hast richtig gelesen, und das ist der einzige zuverlässige Indikator für Coolness, und die macht eben die Stimmung hier unten aus.
Hier wird abends am Lagerfeuer miteinander gesungen und gejammt, die Hoola-Hoop-Reifen und anderes Zeug wird im Kreis ger…eicht, und es rennen wirklich viele Kinder rum und laufen im Grünen Slalom zwischen den vielen braunen… aber halt, ich wollte ja nett schreiben!
Also zurück zum Strand. Zum sagenhaft schönen Strand. Zur tollen Bucht, die den sagenhaft schönen Strand mit seinem Türkis rahmt.

Hier kann man in jede Richtung auf die Felsen klettern (nach einem kurzen Slalom um das Braune im Grünen) und von dort wirklich spektakuläre Aussichten genießen.

Vielleicht gibt dir dieses Panorama eine kleine Vorstellung davon, was ich meine:

Glaube mir, in 3D ist das noch viel toller. Kannst auf das tolle Panorama übrigens draufklicken, wird dann größer und tollerer.
Nun ja, und wenn die Sonne dann bei Barranco im Meer versinkt, und wenn dabei das Licht so kitschig wird, dass dir das Foto eh niemand mehr glaubt, und wenn die Surferinnen zurück in ihre Busse (und die schönste von ihnen nach oben in die Höhle) gehen, dann weißt du, dass du wiederkommen wirst.

Die Aktivitäten, die man dort machen kann :
Ach, und noch was:
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Peter Dino
Fahrer und Bewohner des Dinovan.de Statt 9-to-5-Leben erkunde ich heute Europa auf vier Rädern und schreibe über meine Abenteuer.






